Freitag, Mai 22

Teil 17


Unicorno war glücklich, wieder im Einhornland zu sein. Er war froh, dass ihn keiner ausgelacht hatte. Und er war dankbar, dass alle so lieb mit ihm waren.

Aber komisch – je mehr Zeit verstrich, desto weniger fühlte er sich wohl in seiner pinkfarbenen Haut. Auch das goldene Horn, das im Sonnenlicht funkelte und gleisste, störte ihn plötzlich. Eigentlich möchte Unicorno gar nicht anders sein. Weshalb bloss war er so versessen darauf gewesen, etwas Besonderes zu sein?  Ja, weshalb auch war er nicht zufrieden gewesen mit seinem Äusseren. Ein Einhorn war doch ein spezielles glücksbringendes Wesen. Warum nur war er so eitel gewesen. Unicorno begann sich zu schämen. Er getraute sich beinahe nicht mehr unter die anderen Einhörner, so sehr grämte er sich über sein früheres Verhalten. Auch die pinkfarbenen Flügel machten ihm keine Freude mehr.

Die anderen Einhörner merkten, dass Unicorno etwas plagte. Unicorna, das einzige Einhorn, das zweifarbig war, ahnte, was los war und es beschloss, den Zauberer Trick-Track um Rat zu fragen. Dieser hatte Unicorna bereits erwartet. Er gab ihr ein Fläschchen mit Zauberwasser, mit dem sie alle Einhörner benetzen konnte, so dass ihnen Flügel wachsen. Unicorne sollte ein letztes Mal RESSAWRETUÄRK UZ  KNARTREBUAZ sagen, um dann wieder zu einem gewöhnlichen, bunten Einhorn zu werden.  
Bald darauf hatten alle Einhörner buntfarbene Flügel. Übermütig flogen sie durch die Luft, auf und ab und hin und her. Alle buntfarbig. Und mitten unter ihnen der buntfarbige Unicorno und die buntfarbige Unicarna.