Unicorno war glücklich, wieder im Einhornland
zu sein. Er war froh, dass ihn keiner ausgelacht hatte. Und er war dankbar,
dass alle so lieb mit ihm waren.
Aber komisch – je mehr Zeit verstrich, desto weniger
fühlte er sich wohl in seiner pinkfarbenen Haut. Auch das goldene Horn, das im
Sonnenlicht funkelte und gleisste, störte ihn plötzlich. Eigentlich möchte Unicorno
gar nicht anders sein. Weshalb bloss war er so versessen darauf gewesen, etwas
Besonderes zu sein? Ja, weshalb
auch war er nicht zufrieden gewesen mit seinem Äusseren. Ein Einhorn war doch
ein spezielles glücksbringendes Wesen. Warum nur war er so eitel gewesen. Unicorno
begann sich zu schämen. Er getraute sich beinahe nicht mehr unter die anderen
Einhörner, so sehr grämte er sich über sein früheres Verhalten. Auch die
pinkfarbenen Flügel machten ihm keine Freude mehr.
Die anderen
Einhörner merkten, dass Unicorno etwas plagte. Unicorna, das einzige Einhorn,
das zweifarbig war, ahnte, was los war und es beschloss, den Zauberer Trick-Track
um Rat zu fragen. Dieser hatte Unicorna bereits erwartet. Er gab ihr ein
Fläschchen mit Zauberwasser, mit dem sie alle Einhörner benetzen konnte, so
dass ihnen Flügel wachsen. Unicorne sollte ein letztes Mal RESSAWRETUÄRK UZ KNARTREBUAZ
sagen, um dann wieder zu einem gewöhnlichen, bunten Einhorn zu werden.
Bald darauf hatten
alle Einhörner buntfarbene Flügel. Übermütig flogen sie durch die Luft, auf und
ab und hin und her. Alle buntfarbig. Und mitten unter ihnen der buntfarbige
Unicorno und die buntfarbige Unicarna.