Ein
Leben
Sie sass im
Garten, ihre faltigen Hände lagen im Schoss, die Augen halb geschlossen, schien
es fast als döste sie. Eine friedliche Ruhe ging von ihr aus. Die Sonne schien
hell, kleine Wolken standen am Himmel, ein leichter Wind blies, ihre Haare
flatterten leicht im Wind. Sie schien in sich selbst zu ruhen. Der leise Gesang der Vögel
ertönte in der Luft, das Aufheulen einer Motorsäge aus dem nahen Wald drang an ihr Ohr. Der Duft der frisch
geöffneten Fliederblüten machte sich sanft bemerkbar, sie atmete tief und nahm
den Duft in sich auf. Ein feines Lächeln umspielte ihren immer noch schönen
Mund. Sie war noch da, sie konnte noch fühlen, die Welt meinte es gut mit ihr.
Das Leben war farbig wie die Blumen um sie herum. Sie fühlte förmlich die
Schönheit der Natur, die Perfektheit, den Einklang von Mensch und Natur, die
Harmonie der Dinge um sie her. Sie fühlte sich wohl.
Ein Hund
bellte laut und holte sie aus dem Dämmerschlaf abrupt ins Diesseits zurück. Das
Buch fiel aus ihrem Schoss auf den Boden, die Katze erschrak und setzte mit
einem Sprung ins Gras. Einige Vögel flogen auf. Ihre Beine fühlten sich schwer
an, die Sonne wärmte ihr Gesicht, fast brannte sie auf ihrer Stirn. Sie schloss
nochmals die Augen und versuchte den wohligen Zustand auszukosten, in dem sie
sich vorher befunden hatte. Sie wollte noch nicht in die Wirklichkeit zurück,
all die Probleme, die zu lösen waren.
Sie dämmerte
weiter dahin, nicht immer war alles so im Einklang in ihrem Leben. Sie sah sich
als kleines Mägdlein im Gärtchen der Eltern ……………….