Mittwoch, Juni 17

Teil 1

                                        Ein Leben

 

Sie sass im Garten, ihre faltigen Hände lagen im Schoss, die Augen halb geschlossen, schien es fast als döste sie. Eine friedliche Ruhe ging von ihr aus. Die Sonne schien hell, kleine Wolken standen am Himmel, ein leichter Wind blies, ihre Haare flatterten leicht im Wind. Sie schien in sich selbst zu ruhen. Der leise Gesang der Vögel ertönte in der Luft, das Aufheulen einer Motorsäge aus dem nahen  Wald drang an ihr Ohr. Der Duft der frisch geöffneten Fliederblüten machte sich sanft bemerkbar, sie atmete tief und nahm den Duft in sich auf. Ein feines Lächeln umspielte ihren immer noch schönen Mund. Sie war noch da, sie konnte noch fühlen, die Welt meinte es gut mit ihr. Das Leben war farbig wie die Blumen um sie herum. Sie fühlte förmlich die Schönheit der Natur, die Perfektheit, den Einklang von Mensch und Natur, die Harmonie der Dinge um sie her. Sie fühlte sich wohl.

Ein Hund bellte laut und holte sie aus dem Dämmerschlaf abrupt ins Diesseits zurück. Das Buch fiel aus ihrem Schoss auf den Boden, die Katze erschrak und setzte mit einem Sprung ins Gras. Einige Vögel flogen auf. Ihre Beine fühlten sich schwer an, die Sonne wärmte ihr Gesicht, fast brannte sie auf ihrer Stirn. Sie schloss nochmals die Augen und versuchte den wohligen Zustand auszukosten, in dem sie sich vorher befunden hatte. Sie wollte noch nicht in die Wirklichkeit zurück, all die Probleme, die zu lösen waren.

Sie dämmerte weiter dahin, nicht immer war alles so im Einklang in ihrem Leben. Sie sah sich als kleines Mägdlein im Gärtchen der Eltern ……………….