Samstag, April 8

 



Wie das Häschen Hops und seine Freunde Ostern retten


                                                         
von Oma - Dadei


Hops sitzt wieder einmal gelangweilt auf dem Fensterbrett. Schon bald kommt Ostern, die grösste Arbeitszeit für die Osterhasen. Seine Eltern sitzen am Familientisch und planen das Osterfest. JedesHäschen erhält einen Auftrag, Ostereier sammeln, bemalen, in Kratten einfüllen und ein Plan wird ausgearbeitet, wie die Eier den Kindern gebracht werden.
 

Hops weiss, dass er dieses Jahr versprochen hat, fleissig mitzuarbeiten. Wegen ihm hat das Osterfest die letzten beiden Jahre beinahe nicht stattgefunden, aber jedes Mal hat er doch eine gute Tat vollbracht denkt Hops trotzig und hört nicht mehr auf die Worte seiner Eltern. Hopsa, Hops und Hopso sitzen eifrig am Tisch und denken sich Ostereierdekos aus.                                                                                                                                                                                                                                          


Hops schaut zum geöffneten Fenster raus. Schmetterlinge, Bienen und Hummeln summen fröhlich um die Weidenkätzchen und schwups hopst Hops ins Freie und landet im Garten. Oh wie ist es schön in der Sonne. Rasch erreicht er das Gartentor und ist draussen auf der Strasse, bereit zu neuen Abenteuern.

Da muss er gar nicht lange warten, ein Traktor kommt angerattert mit seinen Freunden drin. Sitara fährt denTraktor, Irmelin sitzt daneben und Maël sitzt hinten und schwingt sein Tomahawk. „Was ist los“, fragt Hops als Sitara kurz anhält. „Steig schnell ein, Hops“, sagt Sitara, „wir suchen eine Räuberbande“. 


Während Sitara wieder das Steuerrad in die Hand nimmt und das Gaspedal drückt, gibt es einen kurzen Ruck und Irmelin erzählt, wie letzte Nacht eine Räuberbande alle Eier in allen Hühnerställen im Dorf gestohlen hätten und alle Hühner weit und breit verschwunden seien.

Und Ostern steht doch bevor. Ostern ohne Eier, wäre ja schrecklich. Die Dorfpolizei hat alle Leute um Hilfe gebeten und die 3 Freunde haben sich sofort gemeldet. Sitara hat das Gewehr mitgenommen, Irmelin ein grosses Schwert und Maël sein Tomahawk.


Nun wollen sie den grossen Wald durchsuchen, Hops ist sofort Feuer und Flamme und will ihnen helfen. Er kennt den grossen Wald gut.

Der Traktor rattert auf dem Waldweg, die Fahrt ist holpernd, Hops ruft: „Stop, wir müssen aussteigen und nach Spuren suchen“. Sitara stoppt den Traktor und Hops und die 3 Freunde steigen aus.

 Auf dem Boden sehen sie zwei tiefe Reifenspuren und ganz viele Hühnerfussabdrücke. „Hier ist der Traktor durchgefahren und die ganze Hühnerschar hinterher gelaufen“, meint Sitara. „Wisst ihr was, wir fragen Piepsli, unseren Amselfreund, ob er etwas gesehen hat“, sagt Irmelin, „Maël, pfeif einmal“. Maël trillert laut und schon kommt Piepsli angeflogen.

Die Freunde erzählen ihm von der furchtbaren Diebesbande und schon zwitschert Piepsli, dass er da mal nachschauen wolle und fliegt hoch über den Wald hinaus.


Unterdessen entdeckt Irmelin am Wegrand ein verletztes Hühnchen, sein Beinchen ist gebrochen.

Schnell holt Maël das Arztköfferchen aus dem Traktor und zusammen  schienen sie das Hühnchenbein ein. „Ich bin Klein-Huldi“,    erzählt das Hühnchen, „ letzte Nacht kamen drei  Räuber in unser Dorf, sie haben unseren Vater, den Hahn, grosser roter Kamm, gefangen genommen und  den Hühnern angedroht, dass sie ihn töten würden, wenn nicht die ganze Hühnerschar ihrem Traktor folgen würde. Die für Ostern vorbereiteten Eier haben sie alle aufgeladen und sind davongezogen.  Ich bin im Wald gestolpert und habe mein Beinchen verletzt.“  Es ist ein grosses Glück, dass ihr mir geholfen habt und Klein-Huldi versucht aufzustehen.

Nun beratschlagen Hops und die Kinder und Klein-Huldi, wie sie der Räuberbande einen Streich spielen könnten, um die Hühner zu befreien. Aber zuerst müssen sie herausfinden, wo diese sind. Und schon  kommt Piepsli im Steilflug angeflogen und landet vor ihnen und piepst aufgeregt: „ Ich habe die ganze Bande samt Hühnern und Hahn grosser roter Kamm gefunden.  Sie sind tief im Wald in einer riesigen Talsenke versteckt, nicht weit  vom Schloss des Zauberers Flaxdibax entfernt“.   

 


Sitara und Irmelin rufen wie aus einem  Munde: „ Kommt wir fahren zum Zauberer Flaxdibax, wir kennen ihn. Er ist ein lieber Zauberer und kann uns sicher helfen. Flaxdibax war vor einiger Zeit auf Schulbesuch bei uns in der Schule und wir haben einige Tricks von ihm gelernt.“ Hops ist etwas unruhig geworden. Er hat kein gutes Gefühl, wenn er an Flaxdibax denkt, er hat ihm nämlich einen ganz bösen Streich gespielt.

Vor einigen Wochen, als Hops im Wald spielte, hat er beobachtet, wie Flaxdibax im Wald Beeren suchte und diese dann hinter einem Baum ablegte.
 Dieser Kratten voll feiner Beeren hat Hops sich flugs geschnappt und alle aufgegessen! Er hofft nun, dass Flaxdibax ihn nicht gesehen hat, aber bei Zauberern weiss man ja nie!

„Das ist blöd“, meint Sitara, „aber wisst ihr was, wir suchen neue Beeren und bringen sie ihm“. „Gute  Idee,“ meinen auch Irmelin und Maël  und schon schwärmen die Freunde aus und suchen Beeren im Wald.


Maël kehrt mit einem Kratten voller reifer Himbeeren zurück und hat auch schon viele gegessen, wenn man seinen roten Mund sieht!


 
Irmelin kommt hüpfend mit ei
nem Körbchen voller Brombeeren zurück und hat ganz schwarze Lippen!                   

 

 


Sitara hat kleine feine Walderdbeeren gesucht und eine auf ihren Hut gesteckt.  Hops  bringt einen Teller voller Heidelbeeren und Piepsli  trägt kleine Waldblumen in seinem Schnabel. Nun flechten die Kinder einen  Blumenkranz und legen die frischen Beeren fein säuberlich auf den Teller, das sieht schön und verlockend gut aus. Klein-Huldi legt noch ein paar Körner drauf.
  Ihrem Beinchen geht es schon wieder gut.  

                                             


Nun hüpfen alle auf den Traktor und Sitara startet den Motor und ruck zuck geht’s los zur Räuberbande.

 Piepsli fliegt voraus und zeigt den Weg. Schon bald wird der Wald dichter und es wird dunkler, die Kinder hören ein aufgeregtes Gegacker.


Sitara stoppt das Gefährt und schleicht mit Irmelin und Maël auf dem Bauch zum Rand der grossen Grube und was sehen sie da….
  Die drei Räuber haben schon ein Feuer gemacht und freuen sich auf einen Hühnerschmaus, der Hahn grosser roter Kamm liegt traurig in einem Käfig, viele Hühner gackern und laufen aufgeregt umher. Ein riesiger Eierhaufen liegt auf dem Boden. Die Räuber sehen grimmig aus und haben Gewehre neben sich liegen.


Rasch schleichen Sitara, Irmelin und Maël zurück zu Hops, Piepsli und Klein-Huldi und beratschlagen, was sie machen sollen. Piepsli, die kluge Amsel, meint es wäre am besten den Zauberer um Rat zu fragen.

Alle sind einverstanden. Ganz still in einer Kolonne schleichen sie zum Schloss des Zauberers Flaxdibax. Hops trägt das hübsche Beerengeschenk.

 

Beim Schloss angekommen rufen die Freunde laut: Grosser Zauberer Flaxdibax,  komm wir haben dir was. Wir sind in grosser Not und brauchen dich sofort.“


Das schwere Tor öffnet sich und würdig schaut der grosse Zauberer heraus. Er trägt seinen lila Zaubermantel und einen spitzen Hut, in der Hand einen glitzernden Zauberstab. Als er die Freunde sieht,
lächelt er und bittet sie herein zu einem Tee.  Er freut sich an den feinen Beeren und ist auch Hops nicht mehr böse, wegen seinem Streich.

Die Kinder und Hops erzählen durcheinander, was alles passiert ist. „Nun mal schön mit der Ruhe“, meint Flaxdibax. „Diese Räuber sind schon lange eine Plage bei uns und nun noch dieser miese Raub der Hühner und der Eier.     Wir werden sie ein für alle Mal vertreib en“.


„Ich werde einen Schlafnebel zaubern, damit die Räuber einschlafen, dann holen wir uns die Hühner, den Hahn und die Eier.

 Die Räuber binden wir dann auf ihren alten Traktor und ich befehle dem Motor des Traktors bis ans Ende der Welt zu fahren.“ Der Zauberer holt tief Luft und sagt:“ Diese Halunken werden wir nie mehr sehen.“

 Sofort beginnt Flaxdibax zusammen mit Maël, Piepsli und Klein-Huldi den Zaubernebel zu brauen.

Hops, Sitara und Irmelin schleichen zurück und beobachten die Räuber, Sitara hat das Gewehr schussbereit.

Sie setzen sich an den Rand der Grube hinter ein Gebüsch und beobachten was läuft.  
Schon sehen sie Flaxdibax und Maël mit einem grossen Kessel herbeikommen. Piepsli fliegt hoch oben. Klein-Huldi humpelt hintennach. 





Nun muss a
lles sehr schnell gehen. Mit dem Zauberstab in der Hand murmelt Flaxdibax seinen Zauberspruch, Maël wirbelt mit einer Kelle den Zaubertrank auf und ein grünlich-weisser Nebel kommt aus dem Topf und schleicht in die Grube.


D
ie Räuber werden immer leiser, ihr Feuer erlöscht. Nun kriegen sie es mit der Angst zu tun, sie wollen ihre Gewehre nehmen, aber die Augen fallen ihnen zu und sie schlafen tief ein und beginnen zu schnarchen.

Jetzt steigen die Freunde in die Grube hinunter, Sitara ist schon mit dem Traktor und Anhänger angekommen. Sie verladen die Hühner und befreien den Hahn grosser roter Kamm. Dieser gackert erleichtert ein lautes Kikeriki und fliegt mitten in die Hühnerschar und begrüsst Klein-Huldi herzlich. Irmelin lädt die vielen Eier auf ihren Wagen. Flaxdibax, Hops und Piepsli fesseln die schnarchenden Räuber auf ihren alten Traktor. Der Motor springt wie von selbst an und das Gefährt rattert los ans Ende der Welt………………………………………………………………………………….

Nun geht es ans Abschiednehmen.

Flaxdibax kehrt in sein Schloss zurück. Die Kinder danken ihm herzlich für seine Hilfe und Hops verspricht ihm, keine Streiche mehr zu spielen.

Sitara führt den Traktor mit ihrem gackernden Anhänger sorgfältig aus dem Wald heraus. Die Eier sind alle noch ganz und so kommen sie lustig singend in ihrem Dorf an.





Hier stehen die Dorfpolizisten mit offenen Mündern und jubeln den tapferen Kindern, Hops und Piepsli zu. Die Hasen stehen alle bereit und wollen Ostereier färben.

Hops Eltern nehmen ihren Sohn in die Arme und bewundern seinen Heldenmut, hat er doch wieder einmal Ostern gerettet. 

Auch Hops Grossmutter Thalia ist mächtig stolz auf ihn!

                                   

                               Nun geht’s aber hurtig ans Eierfärben und ans Verteilen im Dorf.       

                                                                                 

            


Frohe Ostern an alle!