Donnerstag, April 30

Teil 9


Unicorno und Conrad waren erleichtert und glücklich. Wie froh waren sie über den Zauberspruch, der ihnen sogar beim Lösen eines so schwierigen Rätsels hatte helfen können! Die Katze sprang mit einem Satz auf das Einhorn. Begleitet vom netten Kamel trabten sie zum grossen Meer. Bei der Oase verabschiedete sich ihr Begleiter und wünschte ihnen viel Erfolg. "Ihr müsst einfach immer der Sonne nach, dann gelangt ihr direkt zu einem grossen Hafen, wo euch bestimmt der Kapitän eines Schiffes mitnimmt. Viel Glück!" Mit einem etwas mulmigen Gefühl gingen die beiden Abenteurer alleine weiter. Die Sonne stieg immer höher. Direkt über ihnen brannte sie mit unbarmherziger Glut. In welche Richtung sollten sie nun gehen? Nach links, noch mehr nach links. Wieder nach links. Nochmals nach links? Verunsichert schritt Unicorno nach links und nach links, bis er im Sand plötzlich auf die eigenen Hufspuren traf. Vielleicht müssen sie nach rechts gehen? Und wieder nach rechts und wieder nach rechts. Es war zum Verzweifeln. Wieder waren sie im Kreis herumgegangen. Und die Sonne brannte weiter auf sie herunter. Ob wohl der Zauberspruch helfen konnte?
RESSAWRETUÄRK UZ KNARTREBUAZ ,“ wieherte Unicorno voller Verzweiflung.

Plufffffff! Was war geschehen! Urplötzlich standen sie vor einer blauen Pyramide mit wunderschönen Verzierungen. Davor war eine Frau mit ihren beiden Kindern, einem Knaben und einem Mädchen.




Furchtsam versteckte sich Conrad hinter einer Sanddüne.
Sicher ist sicher! Wenn das nur gut herauskommt!                                                                                                                                                                                                                                                                                           Und es kam sehr gut heraus.                                                                                                                           Die beiden Kinder hatten Mitleid mit dem wunderschönen bunten Einhorn, das ganz verängstigt dastand und bestimmt Durst hatte. Schnell holten sie zwei grosse Wasserkrüge. Dankbar tranken Conrad und Unicorno. Müde von der anstrengenden Reise legten sie sich zu den beiden lieben Kindern und ihrer Mutter und berichteten von ihren Erlebnissen. Nachdem sie alles erzählt hatten, standen sie auf, um weiterzugehen, wollten sie doch bis zum Abend am Meerhafen sein. «Schau mal die Sonne!», jauchzte Conrad! «Jetzt ist es wieder leicht, in ihre Richtung zu gehen.» In der Tat hatte die Sonne den Höchststand überschritten und vermochte ihnen die Richtung wieder anzuzeigen. Frohgemut, begleitet mit allen guten Wünschen verabschiedeten sich die beiden dankbar von ihren Rettern und Unicorno galoppierte so übermütig Richtung Meer, dass Conrad aufpassen musste, dass er nicht in hohem Bogen vom Einhorn flog. Nach zwei Stunden ausgelassenem Ritt erblickten sie in der Ferne einen riesigen Leuchtturm