Aber der europäische oder südliche Zürgelbaum, der Celtis australis gedieh prächtig an der Via Folgore in San Gimignano, die Einwohner nannten ihn Bagolaro di San Gimignano. Vielleicht spielten schon viele Kinder des Geschlechtes Salvucci unter dem Baum, sicher jedoch die Nachfahren von Lorenzo Salvucci. Vielleicht lieferten sie sich Kinderschlachten mit den Kindern der Familie Ardinghelli und eroberten den Baum. Erklettern konnten ihn erst spätere Generationen. Der Zürgelbaum kann viele hundert Jahre alt werden. Er wird bis 25 Meter hoch, seine Blätter sind derb und seine Steinfrüchte essbar. Der Zürgelbaum gehört zur Familie der Hanfgewächse! Er wird als Baum der Zukunft propagiert, da er sehr widerstandsfähig ist.Kommt er doch mit Kälte, Hitze und Trockenheit zurecht und ist auch industriefest, d.h. Abgase an stark befahrenen Strassen stören ihn nicht, im Gegenteil er produziert viel Sauerstoff. Er kann jährlich 145 kg CO2 in Sauerstoff umwandeln und eine Tonne Staub aus der Luft filtern, weshalb der Zürgelbaum der ideale Stadtbaum ist, ein Klimawandelgehölz.
Im Südtirol werden seine Steinfrüchte, die Zürgeln zu Süssspeisen und in Backwaren verarbeitet, daher sein Name. Seine Beeren kann man auch zerstossen und über Nacht einweichen in Wasser, was die sogenannte Hackbeerenmilch ergibt, ähnlich der Mandelmilch! Sein Holz wird gebraucht für Musikinstrumente, Wagenräder, Angelruten und Peitschenstiele, deshalb auch Peitschenbaum genannt!. Die indigene Bevölkerung setzte seine Rinde für medizinische Zwecke ein.
Dante Alighieri amtete in diplomatischer Mission um 1300 in San Gimignano. Vergeblich versuchte er die verfeindeten Parteien zu einen in San Gimignano. Auch die Pest schwächte die Stadt zunehmend. Der Handel zog durch die praktischeren Strassen in der Ebene, als die Sümpfe amelioriert wurden. Zusätzlich entschied der Grossherzog Cosimo I von Medici in Florenz, dass auch keine geringen Summen mehr in die Stadt San Gimignano investiert werden dürfen. So verarmte San Gimignano, das einst Gesetze gegen übertriebenen Luxus erlassen hatte. In den Reiseführern steht, dass es scheint als wäre San Gimigniano bis heute im Jahre 1563 stehen geblieben!!
Im 16. Jahrhundert war die Toskana Reiseziel der Naturforscher und Mediziner, auch Studenten und Dozenten philologischer Ausrichtung begaben sich dorthin. Die Reise wurde für den Arzt fast ein Muss, eine ethische Forderung seiner Ausbildung. Sagte doch Paracelsus: die Krankheiten wandern hin und her soweit die Welt ist, und bleiben nicht an einem Ort. Will einer viel Krankheiten erkennen so wandere er auch! Auch im 19. Jahrhundert berichteten Reisende von der Schönheit und der Fruchtbarkeit der Toskana, aber auch von der Oede und Kargheit. Charles Dickens verglich diese Gegend mit den wüstesten Moorlandschaften Schottlands und den steinigen und kahlen Landstrichen des englischen Cornwall.
Der Zürgelbaum kommt auch im keltischen Horoskop vor.9.2.-18.2. und 14.8.-23.8 vor. Zürgelmenschen erfreuen sich ausgesprochener Beliebtheit und Gesundheit, sie lieben Musik, gehen gerne auf Reisen und lieben Kunst. Sie lassen sich gerne bewundern, vertragen aber schlecht Kritik, sie verfolgen ihre Ziele konsequent, was sie zu guten Partnern macht.
So begleitet auch der Zürgelbaum die Menschen und erweist sich als treuer Begleiter für die Zukunft.