Dienstag, Mai 19

Teil 15


 

Nach einer Weilte trennten sich ihre Wege. Und so flog Unicorno alleine weiter. Es wurde ihm immer banger, je näher er seiner Heimat kam. Ob ihn die anderen Einhörner wohl verspotteten? Ob sie ihm vielleicht gar "Unicorno pinkilein, will aussehen wie ein Schwein, rosarot und fein, das kann kein Einhorn sein“ nachriefen. Ob alle ihn mieden und keiner mit ihm spielen wollte. Traurig senkte Unicorno den rosaroten Kopf mit dem glänzend goldenen Horn. Matt liess er die Flügel hängen und überschritt langsam die Grenze zum Einhornland. Ja, wie wird der Empfang sein?

Nachdem Unicorno sich von seinen Eltern, seinem Bruder und allen bunten Einhörnern verabschiedet hatte, hatten alle ihr Haupt mit der langen Mähne geschüttelt und ihre Hörner hatten in der Sonne geblitzt. Wie konnte ein Einhorn ihresgleichen so sonderbare Wünsche haben und nicht zufrieden sein! Ein Einhorn war doch ein spezielles glücksbringendes Wesen, es erfüllte es mit Stolz auf dieser Welt zu sein, warum war Unicorno so eitel und wollte rosarot sein. Je länger Unicorno wegblieb, desto unruhiger wurden die anderen Einhörner.  Wenn ihm nur nichts zugestossen war. Alle vermissten ihn. Und sie schämten sich über ihren dummen Spruch. Was hatte sie auch sein Wunsch gestört, anders auszusehen. Wenn Unicorno doch nur bald wieder bei ihnen wäre. Egal, ob in den buntesten Farben, egal, ob mausgrau, egal, ob struppig zerzaust, egal, ob pink. All diese Äusserlichkeiten spielten doch gar keine Rolle, im Gegenteil.

Ja, wie wurde der Empfang! Voller Freude, Herzlichkeit und Jubel und Dankbarkeit begrüssten alle Einhörner  Unicorno und bewunderten sein grelles Pink und das goldene glitzernde Horn. Unicorno hatte seinen Traum verwirklicht. Erst jetzt war das Einhornland wirklich bunt.