Das Märchen von zwei Prinzessinnen
Die Verwandlung in die Wasserprinzessin und die Nachtprinzessin
Vor langer langer Zeit lebten einmal zwei wunderhübsche liebliche Prinzessinnen ganz nahe beieinander auf verschiedenen Schlössern. Der Fluch einer bösen Hexe hatte sie verzaubert, sodass sie nie zusammen kommen konnten, obwohl sie einst Schwestern waren.
Ihre Eltern König Soprächtig und Königin Eitelfein lebten auf einem grossen wunderschönen Schloss und sie waren stolz auf ihren Reichtum. Zu ihren Untertanen waren sie nicht gerade nett, diese mussten Tag und Nacht für sie arbeiten, das Volk musste ihnen Steuern zahlen und lebte armselig im Dorf unten am Schlossberg. König Soprächtig sass den ganzen Tag auf seinem goldenen Thronsessel und regierte mit dem Szepter in der Hand, er jagte seine Vasallen im ganzen Lande herum, um ihm die schönsten und besten Speisen und Geschenke zu bringen. Die Königin Eitelfein stand stundenlang vor dem Spiegel und betrachtete sich, jede Haarlocke musste korrekt sitzen, sie wollte die schönsten und reichstverzierten Kleider tragen. Ihre Dienerinnen mussten sie tagein tagaus umsorgen. Was der Königin und dem König aber fehlten waren Kinder. Wie schön wäre es doch, wenn eine Reihe Prinzen und Prinzessinnen vor ihnen stramm stehen würden und sie bewundern würde.
Eines schönen Tages wurde das eitle Königspaar mit zwei Kindern gesegnet. Es waren die lieblichsten und hübschesten Prinzessinnen, die man sich vorstellen konnte. König Soprächtig und Königin Eitelfein erfreuten sich an den Kindern und machten sich sogleich daran diese herauszuputzen.
Kaum konnten die beiden gehen mussten Prinzessin Firalba und Prinzessin Norsinga die steifesten und unbequemsten aber teuer aussehenden Kleider tragen. Sie wurden hergerichtet wie kleine Erwachsene. Auf Hofetikette wurde von den Eltern geachtet. Firalba und Norsinga verloren ihren Frohsinn, ihr Aussehen wurde traurig.
Öfter fuhren der König Soprächtig und seine Gemahlin Eitelfein mit den beiden Prinzessinen Firalba und Norsinga in einer goldenen Kutsche durchs Land.
Hoch oben thronten der König und die Königin, die beiden Prinzessinen waren so herausgeputzt, dass sie steif hinten auf der Kutsche sassen und sich kaum bewegen konnten. Wie Stolpersteine purzelten sie hin und her bei der holprigen Fahrweise des Kutschers.